
Der Bien
Als Imker spricht man in der Regel nicht von einer einzelnen Biene bei unseren Honigbienen, sondern meint immer das ganze Volk, dem Bien. Ein Volk besteht nach dem Winter nur aus wenigen tausend Honigbienen und erreicht im Laufe des Sommers oft eine Stärke von bis zu 40.000 Arbeiterinnen, einer Königin und 500 bis 1000 Drohnen. Wer erst einmal im Detail gesehen hat, zu welchen Leistungen ein Bien fähig ist, der kommt von der Faszination Imkerei nicht mehr los.
Ein neues Honigbienenvolk entsteht aus einem Schwarm oder wird vom Imker als Ableger gebildet und umfasst dabei meist einige tausend Arbeiterinnen und eine Königin. Das Schwärmen ist die natürliche Form der Vermehrung eines Bienenvolkes und findet meist zwischen Ende April und der Sommersonnenwende statt. Dabei teilt sich das Volk auf in einen Teil der abschwärmt und einem zurückbleibenden Volk. Dieses zieht sich aus der vorhanden Brut eine neue Königin nach.

Das Bienenvolk
Ein Bienenvolk setzt sich aus einer Königin, oder wie wir Imker sagen, der Weisel und tausenden Arbeiterinnen zusammen. Entgegen der landläufigen Meinung, die Weisel herrsche über das Volk, bestimmt tatsächlich das Kollektiv das Geschehen. Vom Frühling bis zum Spätsommer gehören auch Drohnen zum Volk, die jedoch im Spätsommer während der sogenannten Drohnenschlacht von den Arbeiterinnen vertrieben werden.

Königin
Eine Königin schlüpft nach spätestens 16 Tagen. Sie wird innerhalb weniger Tage geschlechtsreif und geht danach auf ihren Jungfernflug. Bei diesem Flug wird sie von mehreren Drohnen begattet und beginnt nach wenigen Tagen mit der Eiablage. Sie kann bis zu 2000 Eier am Tag legen und wird ca. 5 - 6 Jahre alt. Sie ist wesentlich größer als eine Arbeiterin und hat braun-rote Beine.

Arbeiterin
Arbeiterinnen schlüpfen nach 21 Tagen. Die erste Zeit verbringen sie in der Beute, kümmern sich um die Brut, bauen und putzen die Waben und trocknen den Honig. Außerdem bewachen sie als Wächterinnen das Volk und kümmern sich um ein konstantes Klima. Erst im letzten Drittel ihres Lebens verlassen sie die Beute um Nektar, Pollen, Wasser und Harz für Propolis zu sammeln. Im Sommer werden Bienen 3-6 Wochen alt, im Winter 3-6 Monate. Die sogenannten Winterbienen werden zum Spätsommer geboren. Sie haben einen größeren sogenannten Fettkörper und müssen weniger Brut pflegen und kaum auf Sammelflüge gehen. Daher leben sie deutlich länger als die Sommerbienen.

Drohnen
Drohnen, also männliche Bienen, werden nur in den Sommermonaten im Volk geduldet. Ihre einzige Aufgabe ist es, sich an sogenannten Drohnensammelplätzen zu treffen um dort junge Königinnen bei ihrem Begattungsflug zu begatten. Sie sind deutlich größer als Arbeiterinnen und haben wesentlich größere Augen. Statt eines Stachels haben sie ein Begattungsorgan, welches nach der Begattung im Flug abreißt. Dabei sterben die Drohnen.

Der Jahresverlauf
Wie überwintern Honigbienen? Wie vermehren sich Bienenvölker? Wie oft erntet ihr Honig? Fragen wie diese erreichen uns immer wieder – und wir möchten sie hier gerne beantworten. Den Unterschied zwischen unseren Honigbienen und den Wildbienen erklären wir weiter unten. Hier geht es jetzt um die Apis mellifera – was übersetzt so viel heißt wie „die Honigtragende“. Schaut euch dazu gerne unseren Beitrag Jahresverlauf an.

Honig- und Wildbienen
Immer wieder werden wir gefragt: Wie unterscheiden sich Honigbienen von Wildbienen? Leben sie in Harmonie oder stehen sie in Konkurrenz? Und wer von beiden ist stärker bedroht? Diese und viele weitere Fragen beschäftigen nicht nur uns. Denn unsere Verantwortung endet nicht bei unseren Honigbienen – auch ihre wilden Verwandten verdienen unsere Aufmerksamkeit und Schutz. Ob in der Natur, in Gärten oder in der Landwirtschaft: Wildbienen und Honigbienen spielen beide eine essenzielle Rolle für die Bestäubung und damit für unser gesamtes Ökosystem. Wir haben versucht, ein paar Informationen zusammenzustellen.

Die Gefahren für Bienen
Seit vielen Jahren lesen wir es immer wieder in den Medien, die Biene als das drittwichtigste Nutztier der Welt ist stark bedroht. Die größten Gefahren für ihren Fortbestand sind die Varroamilbe, die Amerikanische Faulbrut, Umweltveränderungen und seit 2004 in Europa die Asiatische Hornisse. Mehr Infos zu diesen Themen und wie ihr helfen könnt, gibt es hier...