
Wissenwertes über Honig
Honig ist ein faszinierendes Produkt der Natur. Der Ursprung der Bienenhaltung mit gezielter Honiggewinnung wird im 7. Jahrtausend vor Christus vermutet. Honig war in frühen Hochkulturen weit mehr als ein bloßes Lebensmittel, er diente als Opfergabe, Grabbeigabe, Heilmittel und Zahlungsmittel. Für 500gr Blütenhonig werden bis zu 1 Millionen Blüten besucht. Dafür fliegen Bienen eine Strecke von 120.000 Kilometer, was drei Erdumrundungen entspricht. Die einzelne Biene fliegt am Tag bis zu 30 Mal aus und besucht bei einem Flug 200 - 300 Blüten.
Naturbelassener Honig:
Honig besteht aus hunderten von Inhaltsstoffe, die von vielen Faktoren abhängig sind.Hier nur die Wichtigsten davon:
- Fructose - Fruchtzucker
- Glucose - Traubenzucker
- Saccharose - Mehrfachzucker
- Vitamine - vor allem B2, B6 und C
- Mineralstoffe - z.B. Calcium, Phosphor, Natrium und Kalium
- Spurenelemente - Magnesium, Kupfer, Selen, Mangan, Eisen, Zink
- Enzyme - Invertase, Diastase, Glucoseoxidase, Katalase, Phosphatase
- Säuren - organische Säuren wie z.B. Essig-, Milch, Zitronen- und Apfelsäure
- Wasser - Wassergehalt kleiner 18%

Echter Honig?
Honig ist leider eines der am häufigsten gefälschten Lebensmitteln. Einige Studien haben hierzu Fakten gesammelt und wir haben versucht, die wesentlichen Punkte hier zusammen zu fassen. Leider wird auch die neue EU-Verordnung, die 2024 in Kraft getreten ist und die verbesserte Kennzeichnungspflicht umfasst, den Fälschungen nur wenig Einhalt gebieten können.
Tannenhonig vs. Blütenhonig – Was ist der Unterschied?
Honig ist nicht gleich Honig – insbesondere, wenn es um die Unterschiede zwischen Tannenhonig und Blütenhonig geht. Beide Honigarten haben eine ganz eigene Entstehung, Zusammensetzung und Geschmacksnote. Dabei kommt Tannenhonig nicht immer aus dem Wald.Blütenhonig – der Klassiker aus Nektar:
Blütenhonig entsteht aus dem Blütennektar von Pflanzen, den Bienen mit ihrem Rüssel aufnehmen. Die Pollen der Blüten tragen zur Vielfalt des Honigs bei, weshalb Blütenhonig je nach Jahreszeit und Region unterschiedlich schmeckt. Typische Vertreter sind Raps-, Akazien (in Deutschland eigentlich Robinie)- oder Obstblütenhonig. Blütenhonig ist meist hell bis goldgelb, hat eine feine Süße und kristallisiert schneller als Tannenhonig.Tannenhonig – der Honig aus dem Wald:
Im Gegensatz zum Blütenhonig wird Tannen- oder Waldhonig nicht aus Nektar, sondern aus Honigtau gewonnen. Dieser entsteht, wenn kleine Insekten wie die Lachniden (Honigtau-Läuse) den Pflanzensaft von Tannen aufnehmen und als zuckerhaltige Tropfen ausscheiden. Die Bienen sammeln diesen Waldhonigtau und verarbeiten ihn zu Honig. Waldhonig ist dunkler, aromatischer und kräftiger im Geschmack. Er kristallisiert langsamer als Blütenhonig und hat eine eher zähflüssige Konsistenz.Waldhonig aus dem Ruhrgebiet:
Wirklichen Waldhonig gibt es leider nicht, denn wir haben hier keine ausreichenden Bestände an Tannenwäldern. Aber trotzdem kann es auch bei uns Honig aus Honigtau geben, nämlich in manchen Jahren von der Linde. Linden-Honigtau-Honig ist dunkler und hat eine kräftige, würzige Note mit einem Hauch von Minze oder Menthol. Er bleibt lange flüssig und kristallisiert langsamer als Blütenhonig.Flüssig oder Cremig:
Jeder Honig mit einem Glucoseanteil von mehr als 32% wird früher oder später Zuckerkristalle bilden. Wann und wie grob dies passiert hängt von einigen Dinge ab. Hauptsächlich sind die Anteile von Fructose und Glucose dafür verantwortlich, ebenso der Wassergehalt und die Lagertemperatur. Honig aus dem Frühjahr mit einem höheren Glucoseanteil wird schneller und stärker kristallisieren als ein Sommerhonig mit einem hohen Fructoseanteil. Die Zusammensetzung hängt dabei davon ab, von welchen Pflanzen unsere Damen den Nektar gesammelt haben. Linde hat zum Beispiel eher wenig Glucose, Raps dagegen sehr viel, er wird schon noch wenigen Tagen sehr fest.Kristallisation ist bei Honigen aus unserer Region unvermeidlich und kann bereits nach wenigen Tagen bzw. Wochen starten oder auch erst nach Monaten. Möchte der Imker einen cremigen Honig abfüllen, wartet er genau diesen Moment ab und rührt den Honig mehrfach. Dies bricht die sich immer wieder bildenden Kristalle und führt zu einer cremigen Konsistenz, die auch bei längerer richtiger Lagerung erhalten bleibt.

Flüssig
Honig mit einem geringen Traubenzuckeranteil bzw. direkt nach der Ernte. Je geringer der Anteil ist, um so länger behält der Honig diese klare flüssige Konsistenz.

Cremig
Ist der Glucoseanteil hoch genug und bildet der Honig relativ schnell Kristalle, können wir ihn zu einem feincremigen Honig rühren, der dann diese Konsistenz dauerhaft behält.

Auskristallisiert
Jeder Honig bildet irgendwann Kristalle. Diese sind in der Regel relativ grob.

Honig vor dem Rühren
Ist der Glucoseanteil hoch, kann man den Honig nicht flüssig abfüllen. Wir rühren ihn dann mehrfach mit dem Honigrührer.

Gerührter Honig
Durch mehrmaliges Rühren pro Tag über einige Tage mit einem speziellen Rührgerät erreicht der Honig eine feincremige Konsistenz, die dauerhaft erhalten bleibt.

"Auftauen"
Wir bearbeiten und erwärmen den Honig grundsätzlich NICHT!!!
Falls Du flüssigen Honig
gekauft hast und er sehr fest kristalisiert ist, kannst Du ihn im Wasserbad vorsichtig "auftauen".
Bitte dabei unter 40 Grad bleiben, damit die Enzyme keinen Schaden nehmen und gelegentlich rühren.
Und bitte mit geschlossenem Deckel ins Wasserbad, damit er keine Feuchtigkeit ziehen kann.

Lagerung:
Honig nimmt Wasser aus der Umgebung auf, ebenso Geruchs- und Geschmacksstoffe. Temperaturen über 40 Grad zerstören
seine wertvollen Enzyme. Optimal ist es daher, ihn dunkel, luftdicht und trocken bei 15-18 Grad zu lagern.
Allerdings ist dies auch der perfekte Temperaturbereich in dem ein flüssiger Honig anfängt, Kristalle zu bilden.
Wenn du seine flüssige Konsistenz lange erhalten möchtest, lagere den Honig am besten unter 10 Grad.
TIPP: Du kannst Honig auch direkt im Glas einfrieren.
Wichtig:
Wir bei Pott-Biene füllen nur einwandfreien Honig mit einem möglichst geringen Wassergehalt ab. Sofern wir diesen flüssig abgefüllt haben, wird er aber trotzdem früher oder später anfangen zu kristallisieren. Das ist unvermeidlich und hängt wie schon erwähnt von seiner Zusammensetzung ab. Da hilft nur, ihn rechtzeitig zu verzehren oder oben unter "Auftauen" nachzusehen. Falls Du unsicher bist, ob mit Deinem Honig alles ist, wie es sein sollte, sprich uns bitte an. Kundenzufriedenheit kommt bei uns absolut an erster Stelle!

Blütenbildung 👍
Glückwunsch, ein Honig der Blütenbildung zeigt hat eine hohe Qualität. Bei der Bildung von Kristallen fehlt Wasser um die entstpechenden Leerräume zu füllen wodurch kleine Luftblasen entstehen. Man kann dies auf dem Bild erahnen.

Kristallisation 👍
Ist nicht zu vermeiden und entsteht früher oder später immer bei flüssig abgefüllten Honigen. Siehe "Wichtig"

Schaumbildung 👉
Honig wird geschleudert, cremiger Honig muss gerührt werden und er wird ab- und umgefüllt. Es kann dabei passieren, dass noch sehr feine Luftblasen bei der Abfüllung im Honig vorhanden sind und diese später aufsteigen. Es bildet sich ein Schaum, den man nicht mit Gärung verwechseln darf. Er ist nur ein optischer Mangel, der Honig ist absolut genießbar. Wir Imker versuchen natürlich, dies durch entsprechende Ruhezeiten zu verhindern.

Grobe Kristallisation 👎
Dies passiert, wenn ein Honig mit hohem Glucoseanteil falsch gelagert wird. Er ist jedoch nach wie vor genießbar.

Phasentrennung 👎
Setzt sich bei Honig die auskristallisierte Masse am Boden ab und wird überlagert von einer flüssigen Schicht aus Fructose, so wird dies üblicherweise als Entmischung oder Phasentrennung bezeichnet. Oft wird dies durch zu hohe oder schwankende Lagertemperaturen ausgelöst. Dieser Honig wäre durchaus noch genießbar, man kann ihn dazu erwärmen und umrühren. Er würde aber so nicht in den Verkehr gebracht werden!

Gärung 👎
Zieht der Honig zu viel Wasser aus der Umgebung können die immer in der Umwelt vorhandenen Hefen dazu führen, daß der Honig anfängt zu gären. Leider ist ein solcher Honig nicht mehr zum Verzehr geignet.